Kolping Österreich startet Online-Beratung für ehrenamtliche MitarbeiterInnen –
das neue Angebot ist kostenlos und richtet sich an alle Menschen, die in Österreich freiwillig engagiert sind; Vertraulichkeit und Anonymität garantiert.
Mehr als ein Drittel aller ÖsterreicherInnen sind ehrenamtlich engagiert: In den großen Verbänden oder der örtlichen Feuerwehr, in Pfarren oder Parteien, in Form von Nach-barschaftshilfe, der Pflege und Betreuung von Angehörigen u.a.m. Ehrenamtlich tätig zu sein kann viel Freude machen und bietet zahlreiche Vorteile: Wer sich freiwillig engagiert, schafft sich ein Netz von Freunden und Gleichgesinnten, kann seine Talente und Fähig-keiten sinnvoll nutzen und so seine Persönlichkeit bereichern – kurz: Es gibt Sinn und ein „gutes Gefühl“, für andere da zu sein.
Und doch kommt es vor, dass Ehrenamtliche sich überfordert fühlen mit ihrer Aufgabe oder bestimmten Situationen; dass man Schwierigkeiten hat, Familie, Beruf und Ehren-amt „unter einen Hut“ zu bringen; dass das Schicksal von Menschen, die man betreut, einen mehr beschäftigt, als man momentan verkraften kann, und anderes mehr.
Um Ehrenamtlichen zu helfen, solche Situationen zu meistern, bietet Kolping Österreich ab sofort psychosoziale und rechtliche Unterstützung im Internet für ehrenamtliche MitarbeiterInnen aller Organisationen; die Beratung erfolgt durch PsychotherapeutInnen und eine Juristin – kostenlos, anonym und vertraulich über einen „sicheren“ Server.
Und so funktioniert es: Ehrenamtliche, die unsere Beratung in Anspruch nehmen wollen, wählen unsere Website an (www.kolping.at) und folgen dem Link zur „Onlineberatung“;
sie legen sich einen Benutzernamen und ein Passwort zu, und schon können sie eine Anfrage stellen bzw. ihr Problem beschreiben. Die Anfrage kommt in einer Art „Brief-kasten“ auf dem eben erwähnten datengeschützten Server; die BeraterIn loggt sich ebenfalls auf diesem Server ein und beantwortet die Anfrage innerhalb von drei Werk-tagen (juristische Fragen werden 1x/Woche bearbeitet).
Motive und Bedürfnisse von Ehrenamtlichen
Um einen besseren Überblick über die Wünsche und Bedürfnisse von Ehrenamtlichen zu erhalten, hat Kolping Österreich, begleitend zum Start der Online-Beratung, auch eine Online-Umfrage initiiert. Hier können freiwillig Tätige über ihre Beweggründe zu helfen Angaben machen wie auch über den Nutzen, den sie aus dieser Tätigkeit ziehen; weiters werden die Belastungen erhoben, denen die freiwilligen HelferInnen ausgesetzt sind sowie die Hilfe, die sie zu deren Bewältigung in Anspruch nehmen.
Ersten Trends zufolge engagieren sich die meisten aus „Freude am Helfen“, weil sie gern Verantwortung übernehmen und teilweise auch aus gesellschaftlicher Konvention („wird in der Familie/am Wohnort erwartet“); als „benefits“ werden Lebensfreude und „das gute Gefühl, jemandem geholfen zu haben“ genannt, ebenso die Kontaktmöglichkeiten und die „Bereicherung der eigenen Persönlichkeit“. Häufige Belastungen sind die „Schwierigkeit, Familie, Beruf und Ehrenamt unter einen Hut zu bringen“ sowie das Gefühl, „manchmal überfordert oder allein gelassen“ zu sein. Hilfsangebote sind anscheinend dünn gesät:
Die Mehrheit der bisherigen TeilnehmerInnen an der Umfrage geben hier „Gespräche mit Verwandten/Freunden“ an, nur wenige haben schon einmal Supervision oder sonstige Angebote der Trägerorganisationen in Anspruch genommen.
Die neue Online-Beratung von Kolping Österreich wird von zwei Dritteln der Befragten als sinnvolle Ergänzung gesehen: weil „schnell und anonym Hilfe gegeben werden kann“ und als Anreiz, einen „ersten Schritt“ zu setzen, um sich dann nachhaltig Unterstützung zu sichern.
Ein Folder mit genauen Informationen zur Online-Beratung für Ehrenamtliche ist im Bundessekretariat erhältlich und steht auf unserer Website als Download zur Verfügung: Kolping Österreich, Paulanerg. 11, 1040 Wien, Tel: 01/587 35 420, Fax: 01/587 99 00; Email: office@kolping.at; Internet: www.kolping.at
http://www.kolping.at