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Kunsttherapeut*innenHaselberger Gabriele




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Interview von Gabriele Haselberger

F: Was hat Sie bewogen, gerade Ihren Beruf zu ergreifen?

Die Freude mit Menschen zu arbeiten und die Verbindung von Bewegung und Psyche.

F: Welche besonderen Fähigkeiten sind Ihrer Meinung nach in Ihrem Beruf gefordert?

Interesse am Gegenüber, das Wissen um psychische Dynamiken, Empathie, Humor, das Vertrauen darauf, dass Veränderung möglich ist.

F: Weshalb haben Sie sich gerade für Ihre Arbeitsschwerpunkte entschieden?

Es sind Themen, die bewegen - und wo ich den Eindruck habe, dass ich in diesen Situationen Menschen gut erreichen kann.

F: Was erachten Sie als Ihren bisher größten beruflichen Erfolg?

Ich glaube mein größter beruflicher Erfolg ist es, mich für diese Arbeit entschieden zu haben. Ich würde eher sagen, es gibt viele kleine Erfolge - es ist ein Erfolg, mit jemanden durch eine schwierige Situation durchgegangen zu sein, dass jemand gestärkt aus der Stunde geht. Erfolg kann auch eine Minute Ruhe sein. Ich denke, es sind die vielen kleinen Schritte, die man tut, um dann nach einer Zeit zurück zu schauen und zu sehen, dass man eigentlich schon eine ganz schöne Strecke zurück gelegt hat.

F: Arbeiten Sie auch mit Berufskolleg*innen oder mit Expert*innen aus anderen Berufsgruppen zusammen?

Ja - ich arbeite mit Kolleginnen zusammen und habe das immer als sehr befruchtend erlebt. In einem guten Netzwerk ist es möglich, sich zu ergänzen und damit PatientInnen eine umfassendere Unterstützung zu geben. Gerade im Bereich 'Essstörungen' ist ein gut vernetztes Arbeiten wichtig.

F: Bieten Sie auch selbst Veranstaltungen an (Seminare, Workshops, Gruppen, Vorträge usw.)?

Ich biete Workshops und Vorträge zum Thema Essstörungen für MultiplikatorInnen an. Denn gerade für nahe, aber auch weite Angehörige von Menschen mit Essstörungen oder auch jene, die mit Jugendliche arbeiten, ist es wichtig Informationen über dieses Thema zu erhalten.
Da ich seit einiger Zeit eine Moderatoren- und Sprecherausbildung absolviere, biete ich auch Moderation für Veranstaltungen an. Außerdem biete ich Seminare zu frauenspezifischen Themen an.


F: Welches Ziel wollen Sie in Ihrem Beruf noch erreichen?

Ich möchte mich neben der Einzelarbeit vor allem in dem Bereich Workshops für Angehörige und MultiplikatorInnen vertiefen. Denn ich denke, da braucht es viel Unterstützung, Aufklärung und Sensibilisierung. Da ich auch Skillstrainerin bin, möchte in dieser Richtung Module erarbeiten, die für verschiedene Zielgruppen einsetzbar sind. Denn dieses Training kann ein sehr unterstützendes Werkzeug sein, zum einen als Basis für das alltägliche Leben, aber auch eine wertvolle Begleitung für Menschen in Einzeltherapie.

F: Was bedeutet für Sie Glück?

Glück ist ein Moment, in dem ich ganz eins mit mir und der Welt bin, im Hier und Jetzt.

F: Wenn Sie die berühmte "Gute Fee" nach drei Wünschen fragen würde, welche würden Sie äußern?

Überfluss und Wohlergehen für die Welt und alle, die mit der Welt verbunden sind. Die Bewusstheit darüber, dass wir eine Verantwortung füreinander und für die Welt haben und dementsprechend handeln.

F: Welche drei Gegenstände würden Sie auf eine einsame Insel mitnehmen?

Bücher, etwas zu schreiben und meinen Fotoapparat

F: Was ist Ihr Lebensmotto?

Eine Reise von 1000 Meilen beginnt mit dem ersten Schritt. (nach einem Buch von Luise Reddemann). Manchmal ist es notwendig, die Dinge aus einer anderen Perspektive zu sehen.

F: Welche wichtige Frage haben Sie in diesem Interview vermisst?

Eigentlich keine.

Fach-Interview von Gabriele Haselberger

F: Was ist Kunsttherapie?

Mein spezieller Ansatz ist die Bewegungsanalyse. Diese setzt sich mit dem Zusammenhang von Bewegung und Persönlichkeit jenseits von Sprache auseinander. Jede Person verkörpert sich über Bewegung, wobei die persönliche Art und Weise, sich zu bewegen, meist wenig bewusst ist. Die Bewegungsanalyse, Methode Cary Rick, regt zu einem besseren Umgang mit sich selber durch die Variation von Tempo, Körperspannung, Innehalten, Übergänge, Krafteinsatz und zu einer kreativeren Gestaltung von Begegnung (initiieren, reagieren, führen, mitbestimmen, durchsetzen) an. Dieses Lernen über Körperbewegung bewirkt eine neue Freiheit zu denken und zu handeln, und führt zu einer nachhaltigen Steigerung von sozialer Kompetenz, Authentizität und natürlicher Autorität. Die Bewegungsanalyse macht auf spielerische Art und Weise Unsichtbares bewusst, ermöglicht das Erkennen und Optimieren eigener Ressourcen und initiiert dadurch einen Veränderungsprozess.

F: Mit welchen Materialen und Kunstformen arbeitet die Kunsttherapie?

In der Bewegungsanalyse wird selten mit Materialien gearbeitet. Außer in der Arbeit mit Kindern. Ich verwende auch selten bis nie Musik in meinen Stunden. Im Zentrum steht die Bewegung an und für sich. Eine Einheit setzt sich aus einem Bewegungsteil und einem Gesprächsteil zusammen. Im Gespräch wird das, was in der Bewegung erlebt und wahrgenommen wird, gemeinsam reflektiert und besprochen.

F: Was bedeutet Selbsterfahrung?

Jede und jeder entwickelt im Laufe ihres oder seines Lebens eine ganz individuelle Weise mit sich, mit anderen und mit der Welt umzugehen. Manches ist einem bewusst, manches nicht. Sich selbst zu erfahren in einer neuen Situation heißt für mich auf Spurensuche zu gehen, sich neu zu entdecken, neue Herangehensweisen zu entwickeln und so einen neuen Zugang zu sich und der Welt zu finden. Es heißt auch die blinden Flecken in der eigenen Seelenlandschaft zu erkunden.


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